Ich könnte so viel erzählen
Aber nicht in ein paar Sekunden
Ich hänge aktuell tief in der Überarbeitung meiner Website. Genau genommen bin ich so gut wie fertig. Das war durchaus Arbeit, ich bin zufrieden. Nun währenddessen ist mir folgendes aufgefallen: Ich habe null, wirklich null komma nullnull in Insta-Storys davon erzählt. Auch nicht von anderen Dingen so wirklich. Und: Ich fands guuuut. Richtig gut und voll erholsam.
Ich hätte viel zu sagen. Aber Storys sind mir zu schnell für mein Gedankenkarussell.
Es gäbe eigentlich richtig viel, was ich erzählen könnte. Wirklich. Von Aufträgen, die kurzfristig abgesagt wurden, Anrufen die große Aufträge ankündigen, Coachingprozesse, Contentproduktion, und nicht zuletzt die Website Überarbeitung.
Aber diese Instagram-Story-Schablone mit ihren Sekunden-Häppchen, Emojis, Stickern und bitte noch mit Filter – das fühlt sich an wie: Ich versuche, ein Drei-Gänge-Menü in eine Packung Toffifee zu quetschen. Deshalb lande ich in der Regel immer wieder bei den "gleichen" Storys: Was steht heute auf der To-Do-Liste, ein Ponybild, was habe ich erledigt, ich sitze in einem Workshop-Raum, ich sitze am Schreibtisch. WOW, denke ich jedes Mal. Mittlerweile habe ich mir sogar ein paar thematische Formate überlegt, damit ich da ein bisschen mehr Abwechslung hineinbekomme. Umgesetzt habe ich davon noch nichts. Und weil ich jetzt gerade in der Phase bin, in der ich länger nichts so richtiges in meine Storys geposted habe, merke ich:
Ich will das gar nicht. Ich will was ganz anderes.
Schreiben ist mein Ruhepuls.
Schreiben. Ich schreibe nämlich stattdessen. Und merke: Da kommt was in Fluss. In Blogartikeln kann ich mich verzetteln (was ich hervorragend kann). Ich kann Anläufe nehmen, Umwege machen, Gedanken dreimal umdrehen und dann doch wieder verwerfen. Und das fühlt sich gerade näher an mir dran an als zu versuchen, in eine Story zu quatschen, die dann eh nach 24 Stunden weg ist – und ich mit ihr. Im Gegensatz dazu habe ich Ideen für Posts: Für Instagram und auch für LinkedIn. Und zwar einige. Storys sind also vielleicht einfach nicht mein Format - bei dem, was ich erzählen will und wie ich erzähle, sinds vielleicht einfach Beiträge, auch in meinem Working in Public Konzept. Wer sagt denn, dass ich ohne Ende Storys produzieren muss, hm?!
Storys: Aufwand in Glitzerfolie
Ich will nicht gegen Storys ranten, ich hab die lange selbst genutzt und sicher gibt's auch weiterhin mal die eine oder andere. Aber ich hab gerade keine Lust, mir vorher zu überlegen, was ich wie sage, ob das Setting „authentisch“ genug aussieht (hallo, paradox), oder ob ich wirklich die Energie habe, eine Mini-Präsentation zu bauen, die nach einem Tag wieder im Nirvana verschwindet.
Und dann auch noch Untertitel. Leute. UNTERTITEL. Ich mein, bitte.
Working in Public – aber halt so, wie’s gerade für mich passt
Ich glaube, ich musste mir selbst kurz mal sagen: Es ist okay, wenn sich deine Art von Sichtbarkeit verändert. Es ist okay, wenn du Dinge erzählen willst – aber auf deine Art. Es ist okay, wenn du keine Story-Queen bist, sondern lieber lange Blogposts schreibst, in denen du zehnmal abschweifst und am Ende trotzdem irgendwie zum Punkt kommst und daraus dann halt nen Grid-Post machst.
Also ja: Aktuell keine große Show in den Storys. Aber dafür kleine Einblicke in meinem Tempo, in meinem Stil, mit meinem Hirn, das sich manchmal ein bisschen verheddert – und dann was draus macht.