Recap: März 2025
Ausreiten statt Ausrasten
Der März war sonnig – und zwar nicht nur draußen. Ich war viel draußen, viel beim Pony, viel unterwegs. Und irgendwie auch innerlich in Bewegung. So ein bisschen wie Ausreiten fürs Nervensystem.
Was ganz gut passte, denn die To-do-Liste war schon lang. Anstatt aber hektisch herumzugaloppieren, hab ich’s gemütlich versucht. Spoiler: Hat ganz gut funktioniert.
Die Work-Pony-Balance
Ich war 24 Tage beim Pony, davon 15 unter der Woche. Das sind Zahlen ganz hervorragende Zahlen. Ergibt nämlich eine hervorragende Werktagsquote von 65%. Der Frühling kam für uns genau richtig: Reitverbot endlich passé und dazu viel Sonne und trockene Wege. Ich war viel ausreiten im März, hab auf dem Pony aktiv entspannt und wenig gedacht.
Im Sinne meiner Balance hab mich dabei nicht schuldig gefühlt. Kein „Ich müsste eigentlich…“, sondern ein echtes „Ich darf jetzt hier sein.“
Apropos Balance, die hat im März nochmal einen Sprung gemacht. Trotz Todo-Overkill hab ich nicht in Panik priorisiert, sondern in Ruhe. Und hab manche Sachen einfach mal nicht gemacht. Weil: Geht auch. In 11 von 12 Wochen in Q1 hatte ich mindestens einen terminfreien Tag. Das tut mir richtig gut und das Vorhaben bleibt auf jeden Fall weiter bestehen.
Retros sind keine Konfliktbühne
Was mich fachlich beschäftigt hat: Der Satz „Störungen haben Vorrang“. Der ist grundsätzlich gut – aber manchmal eben auch… gefährlich.
Denn wenn zwei Leute in einem Team sich verkrachen und das Ganze dann mit voller Wucht in eine Retro oder einen Workshop schleudern, ist das meistens kein guter Move.
Retros sind dazu da, Teamprozesse zu reflektieren nicht, um persönliche Konflikte auf offener Bühne auszutragen. Und auch Team-Workshops haben in der Regel einen Fokus bzw. ein Thema und meistens ist das nicht: Der Konflikt zwischen Kunigunde und Jürgen.
Ich hab im März gleich mehrfach erlebt, wie schnell so ein Konflikt die Retro übernimmt. Wie dann plötzlich zwei Menschen diskutieren, zehn Leute schweigen und der eigentliche Fokus flöten geht.
Und ehrlich: Das ist nicht nur ineffektiv, das kann auch Machtstrukturen zementieren.
Mein Take:
Konflikte brauchen eigene Räume. Und wer in einer Retro merkt, dass er oder sie gerade nicht konstruktiv mitarbeiten kann, darf sich auch mal bewusst rausnehmen. Störungen haben Vorrang – aber bitte im passenden Format.
Zero Anmeldungen, aber viele Ideen
Ich hab im März viel Energie ins Marketing für die Agile Coach Ausbildung gesteckt. Schönes Format, gutes Konzept, liebevolle Kommunikation – und: null Anmeldungen. Jep. Zero. Nada.
Das ist natürlich erstmal frustrierend. Aber nicht schlimm. Ich werde den Mai-Durchgang offline nehmen, neu denken, und vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt nochmal probieren.
Gleichzeitig wächst was Neues: Ich habe eine Online-Variante ausgeschrieben (noch ohne viel Tamtam), und ich arbeite an einem Selbstlern-Kurs mit Workbook: Agile Coach Essentials.
Es gibt sogar schon eine Warteliste – ich hab’s nur bisher nirgends erzählt. (Bis jetzt.)
Außerdem ist im März der Hexenzirkel in die Frühjahrsrunde gestartet – eine kleine, feine Skillsharing-Community für Selbstständige. Ich werde dort mein neues Workbook Agile Selbstorganisation reinreichen. Das Workbook existiert noch nicht. Also: Hallo, April. 👋
Bücherstapel & Gedankenfutter
Der März war auch lesetechnisch richtig gut. Ich hab sechs Bücher beendet und eins angefangen – ein Mix aus 1937er Literatur, Politik und Krimispannung:
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Nach Mitternacht von Irmgard Keun
Literarisch ungewohnt, aber faszinierend. Man merkt halt, dass das Ding von 1937 ist. 4/5 Sterne. -
I bet you'd look good in a coffin von Katy Brent
Ich liebe Katy Brent. Unrealistisch? Ja. Over the top? Total. Großartig? Auch. 5/5 Sterne. -
Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde von Ole Nymoen
Regt zum Nachdenken an. Und zum Augenbrauenhochziehen. Und zum Schmunzeln. 5/5 Sterne. -
Todesruf von Andreas Franz / Daniel Holbe
Band 22 der Reihe, für mich Nummer 3. Solide Krimiunterhaltung, aber das Ende war mir zu schnell abgefrühstückt. 4/5 Sterne. -
22 Bahnen von Caroline Wahl
Hat mich gekriegt. Auch wenn ich die Kritik daran verstehe – mich hat’s berührt. 5/5 Sterne. -
Marzahn, mon amour von Katja Oskamp
Ein Buch für Menschen, die sich durch die Großstadt bewegen und manchmal denken: Hinter all diesen Fenstern sitzen Menschen mit individuellen Lebensgeschichten. 5/5 Sterne.
Die Uni, der Dauerbrenner
Ich bin im März ein klitzekleines bisschen mit der Uni vorangekommen. Falls noch irgendwer dran gedacht hat, dass ich die Bachelorthesis bis zum 30.04.25 eingereicht haben könnte... das ist maximal vom Tisch. Zwischen Balance, Arbeit, Pony und all den anderen Dingen fällt sie einfach immer hinten runter. Ich hab jetzt schon mal offiziell bis Ende Q3 verlängert. Schauen wir mal, wie weit ich in dieser Zeit komme. Es ist einfach nicht so leicht: Ein Ja zu Dingen, ist immer ein Nein zu anderen Sachen.
Und jetzt? April, du schöne Herausforderung.
Der April bringt auf jeden Fall Urlaub und jede Menge Arbeit. Vielleicht auch ein paar Überraschungen. Auf meiner Liste:
- 10 Tage Urlaub
- Agile Coach Ausbildung Mai offline nehmen bzw. neue Termine denken
- Agile Coach Essentials konkreter machen.
- Das Workbook für den Hexenzirkel schreiben.
- Und dabei weiter balancieren zwischen Fokus und Freiheit.
Ich bin gespannt, wie’s wird. Rein emotional fühlt sich der April schon recht voll an (obwohl ich gerade nur 2,5 Coaching-/Workshoptage auf der Liste habe. Gleichzeitig freue ich mich, dass ich mir diesen Urlaub eingetragen habe (da ich nicht wegfahre, ist das ja eigentlich auch nur ein Trick, um an all den Tagen machen zu können, was ich möchte). Wichtig für den April ist, dass ich echt Dinge auf die Straße kriege. Denn, ich sag wie es ist: Wenn ich jeden Monat nur 2,5 Coaching-/Workshoptage habe, reichts nicht.