Der Rückblick auf 2024

Was war? Was bleibt?

Der erste Schritt meiner Jahresreflexion 2024 war logischerweise der Rückblick – ich bin also zurück in das bisherige Gespräch mit ChatGPT und hab gesagt, dass ich nun bereit bin loszulegen.

Die erste Frage der KI: „Welche beruflichen und persönlichen Erlebnisse haben dich 2024 besonders erfüllt?“ - ehrlich gesagt, nicht besonders einfallsreich. Wäre ich auch alleine drauf gekommen. Ich hab also entsprechend in meinem Gehirn gekramt, ein paar Dinge genannt und folgendes als Antwort bekommen:

"Das klingt nach einem besonderen und intensiven Jahr." Weiß ja nicht, um ehrlich zu sein. Mir ist's echt schwer gefallen erfüllende Erlebnisse zu finden, denn so richtig viele waren da ehrlich gesagt nicht. Soll jetzt nicht heißen, dass 2024 nur schlecht war, aber es ist eben nicht viel irgendwie rausgestochen. Ich wollte jetzt aber auch keinen Streit mit ChatGPT anfangen, sondern habe mich stattdessen auf die Folgefragen fokussiert:

„Warum haben diese Erlebnisse dich erfüllt?“ „Welche Werte oder Bedürfnisse wurden in diesen Momenten angesprochen?“ „Welche dieser Erlebnisse würdest du gerne in 2025 verstärken?“

Was für mich gut funktioniert hat: Es geht halt nicht nur darum, was passiert ist, sondern wie ich mich dabei gefühlt habe. Ich mach die Reflexion ja vor allem auch, um eben zu gucken, was in 2025 bleiben und was anders werden soll. Dabei hilft mir diese Perspektive. Ich könnte sonst halt auch einfach aufschreiben: "Ich will in 2025 mindestens 80 Coaching-/Workshoptage machen". Das reicht mir aber persönlich nicht. Ich will gerne definieren, was eigentlich Inhalt sein soll, wie die favorisierten Kund:innen sind und wie sich alles für mich anfühlt. Auch besteht Leben ja glücklicherweise nicht nur aus Arbeit und wenn ich schon reflektiere, dann das gesamte System - bedingt ja alles einander.

Ich nannte zum Beispiel: die Arbeit mit Menschen, die Bock haben sich weiterzuentwickeln und motiviert sind. ChatGPT fragte entsprechend nach: „Was hat dir an dieser Arbeit besonders Freude gemacht?“ und „Wie hast du dich dabei gefühlt?“. Ganz nebenbei habe ich auch auf andere Aspekte geguckt, z.B. meine Work-Pony-Balance. In Kombination konnte ich aus den unterschiedlichen Aspekten und Perspektiven unter anderem die Essenz für mich ziehen, dass Verbindung - sei es zu Menschen, die sich entwickeln wollen als auch zum Pony für mich eben wichtig waren und es btw auch weiterhin sind.

Ins Detail und wieder zurück zum Großen Ganzen

Ich bin in dieser Reflexion immer mal wieder ins Detail gegangen: "Welche Ereignisse haben dich stolz gemacht?" oder "Was hat dir Energie gegeben?", um daraus dann wieder in eine abstraktere Ebene zu gehen und zu gucken, was dann nun zusammengebracht und übergeordnet möglicherweise für mich bedeutet. Was dabei gut funktioniert hat: Wenn ich ChatGPT gebeten habe nach Mustern zu schauen oder mir zusammenzufassen, welche Werte die KI aus all den Dingen abliest, habe ich für mich hilfreiche Ergebnisse gehabt. Was aus meiner Sicht nicht gut funktioniert hat: Dass ChatGPT mich in dem Prozess hält. Wann ich ins Detail gegangen bin, hat die KI nur noch diesen Ansatz gesehen und vergessen, wie die zuvor gemeinsam festgelegte Struktur der Jahresreflexion aussieht. Ich musste also immer wieder selbst daran denken, dass ich erst 2024 fertig denken will, bevor ich in 2025 und konkrete Maßnahmen einsteige. Hätte ich daran nicht gedacht, wäre ich vermutlich ruckzuck in Marketingmaßnahmen für meine Agile Coach Ausbildung abgedriftet. Hätte natürlich den Vorteil, dass ich da jetzt schon fertig hätte. Ich glaube aber, dass es dann eben insgesamt nicht gut zusammengepasst hätte. Weil was ich eben schon wusste: Ideen habe ich, umsetzen kann ich auch, aber oft ist mein Vorgehen wie das spontane Werfen von Blumensamen auf eine Wiese und dann hoffen, dass irgendwo was wächst -- für 2025 würde ich gerne ein etwas strukturiertes Beet anlegen. Versteht ihr was ich meine?

Ein Impuls von ChatGPT war es dann noch mal meinen idealen Tag zu beschreiben, das habe ich gemacht. Dann aber festgestellt: Das greift zur kurz, also habe ich in Stichworten meinen idealen Monat beschrieben. Sah ungefähr aus:

Woche 1 Montag: Coaching (online) von 9.00 - 12.00 Uhr | Mittagspause | Ponyzeit | Zeit für Bürokram etc. Dienstag: Ganztagstermin Mittwoch: keine Termine | Ponyzeit | Zeit für Bürokram Donnerstag: Ganztagstermin Freitag: Coaching (online) von 9.00 - 12.00 Uhr | Mittagspause | Ponyzeit | Zeit für Bürokram etc.

Woche 2 Montag: Coaching (online) von 9.00 - 12.00 Uhr | Mittagspause | Ponyzeit | Zeit für Bürokram etc. Dienstag: Uni | Ponyzeit Mittwoch: Uni | Ponyzeit Donnerstag: Ganztagstermin Freitag: keine Termine | Ponyzeit | Zeit für Bürokram

Undsoweiterundsofort. Ein Fuchs weiß, dass dabei ja schon auch Zahlen rauskommen, was terminlich überhaupt so möglich wäre, ohne meine persönliche Balance und meinen idealen Monat zu zerstören. Wusste ChatGPT auch und wollte dann gerne direkt damit weitermachen. Ich musste wieder stoppen und hab mir erstmal zusammenfassen lassen, was bisher denn so rauskam.

Das Ergebnis des Rückblicks

Als Ergebnis hatte ich dann also eine gute Übersicht über berufliche und private Highlights, positive wie negative Momente aus 2024, Herausforderungen und erste Erkenntnisse darüber, was ich in 2025 verstärken will und welche Qualitäten/Werte ich in den Fokus nehmen will.

Ganz nebenbei habe ich natürlich schon super viele Sachen für meine qualitativen und quantitativen Ziele 2025 ausgearbeitet. Ich hab's da aber erstmal gut sein lassen, weil: Ich habe den ganzen Kram erstmal in mein Bullet Journal übertragen, damit ich's auch im Laufe des Jahres noch mal unkompliziert ansehen kann, falls das irgendwie wichtig wird.

Im nächsten Schritt geht's dann also darum, wie ich mit ChatGPT die qualitativen Ziele für 2025 formuliert habe (und vielleicht auch ein bisschen, wie mir das so wichtig war, neben dem Jonglieren von reinen Zahlen).