Meine Jahresreflexion 2024
Mit Hilfe von ChatGPT
Ich will den diesjährigen Dezember für eine ausgiebige und iterative Jahresreflexion nutzen. 2024 war wirtschaftlich kein so gutes Jahr, ich merke einfach überall, dass Budgets für Teamentwicklung keinen Fokus haben. Natürlich sind trotzdem superduper Dinge passiert, ich habe viel gelernt und neben der Arbeit gibt's ja auch noch andere Lebensaspekte.
In den letzten Jahren habe ich mir immer wieder die Zeit genommen, um zu reflektieren – dieses Jahr mach ich's mal etwas anders. Ich setze mich nicht nur von meinem Bullet Journal und nutze meinen eigenen Kopf, sondern hole mir explizite Unterstützung von ChatGPT. Mal sehen, ob das wirklich Hilfe ist.
Die konkrete Idee
Grundsätzlich rufe ich ja den Reflexions-Dezember aus. Ich will mehr Zeit investieren als mich mal eben einen Tag hinzusetzen. Ich weiß aber auch, dass ich nicht immer regelmäßig an einem festen Tag oder gar täglich reflektieren kann. Das muss flexibler sein. Auch will ich mich in 2025 vor allem auf qualitative Ziele statt quantitative Ziele konzentrieren. Die letzten Jahre habe ich das weniger gemacht. Ich war gedanklich immer sehr getrieben von der Frage: "Wie viele Tage will ich verkaufen?" - ich habe aber nie so richtig intensiv geguckt, was ich inhaltlich eigentlich machen will, also wie diese Tage sein sollen. Dies Jahr will ich das entsprechend anders herum machen: Wovon will ich denn mehr machen? Wovon weniger? Was macht mir Spaß? Was ist mir wichtig? Was muss vielleicht sein? Denn wie viele Tage das sein müssen, lässt sich ja einfach berechnen und hilft mir halt gar nicht beim inhaltlichen Fokus.
Auch soll sich die Reflexion nicht nur auf Arbeit konzentrieren. Leben ist ja glücklicherweise mehr und für mich gehört das irgendwie alles zusammen. Die grundsätzliche Balance, das grundsätzlich gute Leben und die Work-Pony-Balance - alles eins. Bedingt einander. Greift ineinander.
Die ersten Schritte
Natürlich könnte ich mir auch alleine Fragen stellen und "einfach" alles selbst beantworten. So einfach ist das aber eben oft nicht -- ich weiß über mich selbst, dass ich sehr schnell ins Handeln komme. Wenn ich eine Idee habe, nutze ich dieses Momentum und starte direkt in die Umsetzung. Ich mag das an mir, nicht alles zerdenken, sondern wirklich ausprobieren. Das ist ja vor allem eines: agil. Diese Stärke führt aber auch oft dazu, dass ich meinen Fokus verliere und richtig viel mache ohne so eine richtige Strategie zu haben. Darin möchte ich besser werden: Ziele formulieren, Strategie aufsetzen und diese in konkrete Schritte runterbrechen. Darum probiere ich das dieses Jahr mit ChatGPT.
Zum Start habe ich ChatGPT über mein Vorhaben informiert. Dabei habe ich die Rahmenbedingungen genannt:
- Ich will am 20.12.2024 mit allem fertig sein.
- Ich kann durchschnittlich eine Stunde am Tag investieren, kann und will mich aber nicht auf fixe Tage festlegen.
- Ich möchte vor allem quantitative Ziele erarbeiten und daraus dann qualitative ableiten.
- Ich möchte erste Schritte festlegen, diese dann in 2025 alle 4-8 Wochen reflektieren und die nächsten Schritte ableiten (es soll kein fixer Jahresplan werden - funktioniert eh nicht).
- Ich möchte, dass ChatGPT mir vor allem auch kritische Nachfragen stellt und anhand meiner Antworten nachbohrt.
- Ich möchte die Möglichkeit haben meine Antworten und Ergebnisse parallel im Bullet Journal zu dokumentieren.
- ChatGPT soll alle Informationen über mich nutzen, die sich aus unseren Gesprächen des letzten Jahres so ergeben haben.
Im Ergebnis hat ChatGPT mir nun natürlich einen ersten Reflexionsplan ausgespuckt. Dieser ist oberflächlich, weil: Es kann ja meine Antworten noch nicht kennen. Der grobe Plan verläuft in Phasen. Die erste Phase hat dabei logischerweise den "Rückblick"-Fokus:
Phase 1: Rückblick auf 2024 Ziel: Die qualitative Perspektive auf 2024 herausarbeiten – was hat dich in diesem Jahr erfüllt, welche Werte waren wichtig?
Berufliche Aspekte:
- Welche beruflichen Tätigkeiten oder Projekte haben dir am meisten Freude bereitet oder dich am meisten motiviert? Warum?
- Welche Qualitäten und Werte haben deine Arbeit geprägt? (z. B. Kreativität, Zusammenarbeit, Freiheit, Verantwortung)
- Wann hast du das Gefühl gehabt, wirklich „in deinem Element“ zu sein?
- Welche beruflichen Erlebnisse haben dich persönlich weitergebracht?
- Gab es Aspekte in deiner Arbeit, die dir Stress gemacht haben oder die dich nicht erfüllt haben?
Private Aspekte:
- Welche persönlichen Erlebnisse haben dich 2024 am meisten berührt oder inspiriert?
- Welche Qualitäten und Werte möchtest du in deinem Privatleben mehr leben? (z. B. Zeit mit Familie, persönliches Wachstum, Entspannung)
- Wann hast du dich in deinem privaten Umfeld besonders „lebendig“ oder „im Flow“ gefühlt?
- Welche privaten Veränderungen möchtest du im nächsten Jahr verstärken?
Natürlich hat ChatGPT auch direkt weitere Phasen benannt. Insgesamt sind es fünf Phasen:
- Phase 2: Qualitative Ziele für 2025 formulieren
- Phase 3: Quantitative Ziele ableiten
- Phase 4: Zielumsetzung
- Phase 5: Reflexion über den Prozess
Wirkt aktuell erstmal recht mechanisch und hätte ich so sicherlich auch aufschreiben können. Aber: Ich habe die Hoffnung, dass am Ende meine Antworten für die nötigen Anpassungen und Tiefe der Reflexion sorgen. Und falls nicht von allein kann ich ChatGPT ja immer noch dazu auffordern, den Gesamtprozess anpassen oder gar abbrechen.
Ich werde hier sicherlich immer mal wieder über den Prozess schreiben und inwiefern das ganze wirklich funktioniert. Wenn du Lust hast regelmäßig zu lesen, wie so meine Reflexionserkenntnisse sind und wie weit ich inhaltlich gekommen bin, dann kannst du dich hier zum Newsletter anmelden. Ich will die Reflexionsfortschritte dort ungefährt wöchentlich festhalten und teilen.