Let's talk Bullet Journal
Das Jahr ist bald um - habt ihr auch gemerkt, oder?!
Ich sag's direkt wie es ist: Wir haben Ende Oktober und ich habe gerade mein neues Bullet Journal für 2025 bestellt. Wieso? Weil ich nahezu nichts großartiger finde als ein neues Bullet Journal anzufangen / einzurichten / vorzubereiten. Möglicherweise ist das eine kleine Obsession -- es gab auch schon Jahre, da habe ich mittendrin ein neues angefangen und ja, ich habe dann alle vorherigen Dinge übertragen (Vollständigkeitsanspruch diesdas). Ich könnte das alles verleugnen, aber dafür gibt es ja keinen Grund. Es ist wie es ist.
Meine Bullet Journals in 2024
In 2024 hatte ich zwei Bullet Journals: Ein Journal mit dem Fokus auf Privates und das Daily Doing und ein Business Journal. Meine Aufteilung hat sich ergeben, weil mir das zu Beginn von 2024 alles zu viel in einem Journal war. Nichtdestotrotz hätten mir z.B. zwei Todo-Listen überhaupt nicht getaugt, wodurch die täglichen Listen immer alles enthalten haben: Von Wäschezusammenlegen über zum Pony fahren hinzu Kund:innenterminen. Ich weiß auch bis heute nicht, ob Wäschezusammenlegen eigentlich ein Work oder ein Life-Todo ist. Nun ja.
Das Bullet Journal No. 1
Mein Bullet Journal No. 1 war und ist beim "Privates und Daily Doing"-Journal. In dem habe ich drei Jahrestracker:
- Year in Pixels
- Reading Tracker
- Pony Tracker
Year in Pixels: Ich male jeden Tag ein Kästchen in einer Stimmungsfarbe aus. Dabei befindet sich direkt daneben eine entsprechende Legende. Ich habe dort verschiedene Stimmungen mit Farben verknüpft: neutral, fröhlich, traurig, produktiv, gestresst, ... natürlich habe ich über einen Tag unterschiedliche Launen. Jeden Morgen allerdings frage ich mich, welche Farbe am Vortag überwogen hat und wähle eine entsprechende Farbe. Ich mache diesen Tracker schon seit bestimmt vier Jahren. ABER: Dieses Jahr (ich hoffe ich jinxe das jetzt nicht) werde ich es das erste Mal wirklich finalisieren können.
Reading Tracker: Ich tracke hier jeden Tag wie viele Seiten ich gelesen habe. Wieso? Weil ich weiß, dass mir lesen gut tut und mich das motiviert dran zu bleiben. Ich habe dabei Seitenanzahlen in Spannweiten / Ranges zusammengefasst: 0 Seiten, 1-20 Seiten, 21-40 Seiten, ..., mehr als 100 Seiten. Und jede Spannweite hat eine eigene Farbe, sodass ich auch hier täglich ein Kästchen ausmale. ()
Pony Tracker: Auch mein Pony-Tracker kennt unterschiedliche Kategorien: Reiten, Longe, Doppellonge, Spazieren/Tüdeln, ganz frei. Zusätzlich gibt's noch Buchstaben: Ein K für Kurs (wenn wir gemeinsam unterwegs waren) oder ein T für Turnier (das brauchte ich dieses Jahr ja leider nicht). Jede Kategorie hat eine Farbe und ihr ahnt es: Auch hier male ich jeden Tag ein Kästchen aus. Ungeplant kamen ja dieses Jahr einige Klinik-Tage dazu, die habe ich dann einfach mit einem X gekennzeichnet.
Sport ist für mich persönlich ein großes Thema. Also a) ist reiten ja durchaus Sport und wenn das Pony gesund ist, ist das Teil meines Lebens. Zusätzlich bin ich ja aber auch regelmäßig zum Bouldern in Frankreich -- weil ich Hallenbouldern nicht wahnsinnig mag, versuche ich zuhause immer mal wieder ein wenig Krafttraining und sog. Hangboarding zu machen, all diese Aktivitäten dokumentiere ich für mich. Dafür habe ich eine monatliche Übersicht. Jede "Sportart", die eine Art Regelmäßigkeit hat, hat von mir eine Farbe bekommen und immer wenn ich eine davon absolviere, dann schreibe ich die Minutenzahl auf... brauche ich das? Eigentlich nicht. Die Smartwatch tracked das ja auch für mich. Aber ich mags jedem Sport-Monat eine solche Seite zu geben.
Davon abgesehen habe ich auf Jahresebene natürlich noch eine Übersicht in die ich meine gelesenen Bücher eintrage. Das ist bei mir seit Jahren das gleiche Bild, welches ich (mit kleinen Anpassungen) immer wieder male. Einfach, weil ich es so mag.
Organisation und Todo-Listen
Bullet Journal No. 1 enthält außerdem meine täglichen Todo-Listen, die, wie schon gesagt, übergreifend sind. Ich habe bis zum Oktober ausschließlich Dailys gemacht. Ja richtig, ich hatte keine Monatsübersicht, keine Wochenübersicht und auch kein Futurelog in irgendeiner Form. Das hat für mich gut funktioniert, weil das Bullet Journal neben meinem Arbeitstrello und meinem Kalender existiert. Seit Oktober probiere ich mich gerade in Monats- und auch Wochenübersichten. Das passiert aus zwei Gründen: Ich finde es gut, einen Ort im Journal zu haben, in dem ich Ziele für einen Monat und auch eine Woche festlegen kann und ich versuche meine Zeitkontingente noch sichtbarer zu machen. Mein bisheriger Weg im Trello hat nicht so gut funktioniert, also mache ich das jetzt komplett analog und schon nach der ersten Woche war mir klar: Das ist der Weg. Außerdem: So ein Futurelog entlastet mein Gehirn tatsächlich. Das ist also schon mal ein Learning für mich, welches ich in 2025 übernehmen werde.
Bullet Journal No. 2
Das Bullet Journal No. 2 ist das "Business Journal". Klingt furchtbar, ist es aber nicht. Darin finden meine Contentpläne und Monatsübersichten statt.
Jeder Monat hat eine Doppelseite für Contentplanung. Das ist eine Tabelle mit Daten und den entsprechenden Kanälen. Die eigentliche Contentplanung habe ich natürlich auch digital, allein schon, weil ich nicht alleine daran arbeite. Aber hier schreibe ich alles, was geplant und entsprechend vorbereitet ist rein. Führt übrigens auch manchmal dazu, dass zwar etwas geplant ist... ich das dann aber doch nicht mache, aus welchen Gründen auch immer und ich dann durchstreichen oder mit Korrekturaufklebern arbeiten muss. Ich mag das, weil das zeigt, dass der Plan und Journal irgendwie leben, genauso wie ich.
Ich habe in diesem Journal außerdem noch eine Doppelseite für jeden Monat. Da gibts ne Terminübersicht und eine Auswertung. In meiner Auswertung werte ich meine Arbeitszeit aus (ja, ich übertrage eine digitale Statistik auf Papier) und ich dokumentiere / tracke meine Postingzahl und den Wachstum einzelner Kanäle.
Collections jeglicher Art
Beide Journals enthalten natürlich neben den hier aufgelisteten Sachen noch diverse Collections. Da gibt es Braindumps, Packlisten, eine Uni-Übersicht, eine Monatsreflexion oder eine "Man müsste mal"-Liste. Wenn ich jetzt alles hier aufzählen würde, dann würde dieser Beitrag sehr sehr lang werden und eigentlich soll es doch um die Zukunft gehen.
Das Journal 2025
Für 2025 habe ich entschieden mit einem Journal weiterzumachen. Das Business Journal war neu für mich und deshalb war mir noch zu unklar, was und wie viel darin eigentlich passieren wird. Ich wollte mir mein persönliches Journal damit nicht "versauen". 2024 war also irgendwie ein Lernjahr, was Business Bullet Journaling angeht und ich denke, ich habe genug gelernt, um ein Journal zu machen (reduziert auch das Gewicht im Rucksack). Deshalb habe ich mich in den letzten Tagen gedanklich schon einmal damit beschäftigt, wie der Aufbau meines Journals 2025 sein wird. Und hier ist das Ergebnis:
Ich nehme die Jahrestracker: Year in Pixels, Reading Tracker und Pony Tracker mit. Das werden die ersten 3 Seiten. Seite 4 wird die Legende für meine Sporttracker, die folgen auf den nächsten Seiten -- mit einem Unterschied: In 2024 hatte jeder Monat eine Doppelseite, da reicht eine einfache. Anschließend folgt mein Klassiker-Bild "Books Read in 2025" auf einer Doppelseite. Danach folgt meine Uni-Übersicht, die vermutlich 2 Doppelseiten in Anspruch nehmen wird, bis ich zur Bachelorthesis komme, die dann sicherlich ihren Raum finden wird.
Nach diesen geplanten Seiten geht's dann schon in die Organisation und Todos: Jeder Monat bekommt zwei Doppelseiten zum Start. Da gibt's meine übergreifende Monatsübersicht mit Terminen, FutureLog, Zielen und der Auswertung aus bisher Journal No. 2. Es folgt eine Doppelseite für den Contentplan und dann die Wochenübersicht mit den Zeitkontingenten und die Dailys - genauso einfach wie bisher. Jeder Monat endet mit einer Doppel- oder Einfachseite Reflexion (ich habe noch nicht entschieden, vielleicht ist das auch flexibel?!), bevor es in den nächsten geht. Dazwischen dürfen natürlich spontane Dinge wie Collections oder sonstiges entstehen... dafür ist das Journal ja ein Journal: Es darf leben und wenn ich spontan Dinge aufschreiben muss, muss ich sie eben aufschreiben.
Gleichzeitig starte ich von hinten ins Buch: Klassiker auf der letzten Seite ist die Grid-Übersicht. Da habe ich einfach abgezeichnet, bei welchem Kästchen die Hälfte oder ein Viertel ist und so. Gehört einfach zum Standard, weil ich mir das Leben einfach machen will. Dann brauche ich unbedingt eine Liste der ungelesenen Bücher, die hier in den Regalen stehen und auf dem eBook-Reader sind, weil ich nicht jedes Mal alle zusammen suchen will, um eine gute Entscheidung zu treffen. Und danach folgt dann die sehr gut lektorierte Fontainebleau-Packliste -- diese ist über Jahre gewachsen und gehört einfach in jedes Journal, weil ich sie regelmäßig brauche.
Wie ihr seht: Journals sind für mich so ein Ding. Ein Wichtiges. Sie organisieren meinen Alltag und sind Teil meiner persönlichen Balance -- jedes Abhaken und jede Doku gibt meinem (ADHS-)Gehirn Ruhe. Genau deswegen wahrscheinlich sitze ich hier Ende Oktober und denke schon so intensiv über mein Journal in 2025 nach.